Theatertipps: Semperoper Dresden
LOHENGRIN
03.04.2025 |Da freute man sich darauf, eine neue Lohengrin-Stimme zu hören, die von Pavol Breslik, und man durfte zum wiederholten Male den allseits beliebten und Bayreuth erfahrenen Klaus Florian Vogt erleben.
Zur Aufführung stand die schon legendäre Inszenierung von Christine Mielitz, die sich im Bühnenbild von Peter Heilein um eine klare Erzählung bemühte.
Sebastian Weigle dirigierte die Sächsische Staatskapelle Dresden ohne Fehl und Tadel; der Sächsische Staatsopernchor folgte ihm klangvoll - nur im 2. Akt durften sich die Herren bei einem 'kleinen Strich' etwas zurückhalten.
Klaus Florian Vogt gestaltete den Grals-Ritter mit bekannt schöner Stimme und glaubwürdigem Spiel. Ihm zur Seite war Johanni van Oostrum eine adäquate Elsa von Brabant. Besonders hervorzuheben ist Georg Zeppenfeld als König Heinrich, der in seinem Fach schon seit langem in Bayreuth präsent ist.
Anja Kampe und Markus Marquardt bieten für das Bösewichtspaar große, klangvolle Stimmen und sicheres Spiel.
Der Besuch in Dresden hat sich gelohnt.
LES CONTES D'HOFFMANN
31.10.2023 |Jacques Offenbachs Meisterwerk "Hoffmanns Erzählungen" wurde in der ehrwürdigen Semperoper in einer Inszenierung aus dem Jahre 2016 wiederaufgenommen. Fréderic Chaslin leitete die Sächsische Staatskapelle Dresden, die - bis auf wenige Patzer der Hörner - klangvoll folgten.
Die Inszenierung von Johannes Erath bot im phantasievollen Bühnenbild von Heike Scheele auf einer nach hinten sich öffnenden Schräge eine präzise Personenführung, die viele neue Ideen zuließen. Die Realität, wie der Weinkeller, fehlte.
Eric Cutler bot einen auch stimmlich phantastischen Hoffmann. Stepanka Pucalkova zeigte nach anfänglicher Nevosität eine souveräne Darstellung der 'Muse'. Von den drei Geliebten blieben vor allem Hrachuhi Bassénz als Antonia und Magdalena Anna Hofmann als Giuletta in wohlwollender Erinnerung.
Egils Silins als Hoffmanns Gegenspieler glänzte in Dapertuttos Diamanten-Arie. Es ist aber nicht seine Partie, fehlt im doch eine satte Tiefe, was man leider schon mal hört.
Besonders lobenswert ist Jürgen Müller als Spalanzani mit seinem hellen, sicheren Tenor. Seine Rolleninterpretationen als Siegfried sind mir noch angenehm in Erinnerung.
Ilya Silchuk fiel besonders als Schlemihl auf, weil er durch seine schwarze Erscheinung ohne Schatten nicht auffiel. Das wurde von der Regie gut gelöst und von ihm adäquat gesungen und gespielt.
Das Publikum im nicht voll besetzten Saal zeigte sich dankbar und geizte auch zwischendurch nicht mit Beifall.
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