Theatertipps: Laiszhalle Hamburg

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DER RING AN EINEM ABEND

29.05.2022 | Corona machte es möglich, daß ich die zeitlich verschobene Einführung in Richard-Wagners-Götterwelt von Loriot, alias Vicco von Bülow, doch noch in Hamburg erleben konnte.

In der ehrwürdigen Laisz-Musikhalle nahm auf dem Podium die Staatskapelle Weimar Platz und das allein war schon Garant für einen herausragenden musikalischen Abend. Unter der Leitung von Heiko Mathias Förster spielte das Orchester makellos. Die Akustik des Konzertsaals vermochte auch Dank seiner musikalischen Leitung, alle Farben der Partitur erklingen zu lassen. Eine Steigerung in die höchsten Forte-Töne war phänomenal. Tempi und Klangvolumen waren berauschend und sängerfreundlich.
Da lies es sich die Konzertdirektion Goette für die Reihe 'ProArte' nicht nehmen, eine erstklassige Sängerschar für die Partien zu engagieren.

Miina-Liisa Värelä als Brünnhilde bot einen dunkel timbrierten sicheren Sopran und Brit-Tone Müllertz als Sieglinde war mit strahlendem Sopran eine wohlklingende Partnerin im dritten Akt.
Edna Prochnik bot für Fricka und Waltraute in der Götterdämmerung eine kräftige, schön klingende Mezzo-Stimme. Die drei Rheintöchter reihten sich sicher und klangvoll ins Ensemble ein.

Aris Argiris ist ein idealer Vertreter der Wotan-Partien mit großem Bass-Bariton, der es versteht, textverständlich und kantabel die Auszüge wunderschön zu präsentieren.
Ihm zur Seite boten auch die weiteren Vertreter der männlichen Partien ausgezeichnete Leistung, so Thomas Mohr als Siegmund und Siegfried mit sicherem Tenor.
Björn Waag charakterisiert eindrucksvoll Alberich und versteht es, Gunther Wohlklang mit seiner schönen Baritonstimme zu verleihen.
Matthäus Schmidlechner hat eine ideale Charakter-Stimme für Loge und Mime; sein schön klingender Tenor ist präsent und erklingt textverständlich.
Zelotes Edmund Toliver bietet nicht nur mit seiner optischen Erscheinung, vor allem mit seinem weichen Bass, den grimmigen Bösewicht Hagen.

Jan Josef Liefers spricht Loriots Texte und versteht es, die Balance zwischen Inhaltsangabe und lustigen Bemerkungen trefflich zu halten. Schade, daß es kleine technische Schwankungen mit dem Microport gab.

Das Publikum in der gut besuchten Musikhalle zeigte sich zu Recht begeistert, ehe es nach 3 1/2 Stunden den Nachhauseweg antrat.


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